Infos
zur Rasse: Hier finden Sie den offiziellen * FCI Standard |
Wichtiger
Hinweis: Durch meine langjährige Tätigkeit als Hunde- Erziehungskurs Leiterin und als Rassezuchtwartin und durch meine Ausbildung als internationale Rasserichterin habe ich mich intensiv mit dem Exterieur, der Gesundheit, der Geschichte der Samojeden und vor allem dem Wesen dieser Hunde auseinandergesetzt. Immer wieder liest und hört man die abenteuerlichsten Interpretationen über den Samojeden. Ich habe versucht die unten aufgeführten Punkte ungeschminkt darzustellen. Falls Sie kompetent und vor allem neutral über die Rasse beraten werden möchten, wenden Sie sich bitte an die zuständige Rassezuchtwartin der Schweizerischen Klub für nordische Hunde: www.sknh.ch |
Grösse
Rüde: |
57
cm ( + - 3 cm ) |
Grösse
Hündin: |
53
cm ( + - 3 cm ) |
Gewicht: |
je
nach Grösse und Körperbau: Rüden bis ca.28 kg und Hündinnen
bis ca. 20 kg |
Durchschnittliche
Lebenserwartung: |
ca.
12 Jahre |
Charaktereigenschaften: |
freundlich,
darf niemals aggressiv zu Menschen sein , oft recht eigensinnig, selbständig,
neugierig, verspielt, temperamentvoll, |
Ursprünglicher
Verwendungszweck: |
hüten
der Rentierherden, Helfer bei der Jagd, "Kindermädchen und
Wärmeflasche", wurde auch gelegentlich für leichte
Zugarbeiten eingesetzt. (in der Regel verrichteten die Zugarbeiten
die Rentiere). |
Heutiger
Verwendungszweck: |
Der
Samojede ist ein Allrounder und wird im Standard als Schlitten- und
Begleithund beschrieben. Absolut nicht geeignet ist er als Schutz-
und Wachhund (dafür ist er zu menschenfreundlich) Der Samojede
kann als Schlitten- und Begleithund, als Sanitäts- Agility- Lawinen-
Therapiehund.....ausgebildet werden. Er liebt ausgedehnte Spaziergänge,
Wanderungen und Bergtouren, wobei er auch sehr gut als Packtaschenhund
eingesetzt werden kann. Wichtig dabei ist: Der Samojede muss mit viel
Motivation und Spass trainiert werden. Seinem Bewegungsdrang muss
Rechnung getragen werden und man darf auch nicht vergessen, den Samojeden
geistig zu fordern. Ein ausgelasteter Hund ist ein zufriedener Hund
und nur so macht das Zusammenleben auch richtig Spass. Wer gerne auf
Ausstellungen geht, kann auch dies problemlos machen. Dank seiner
unkomplizierte Art hat er auch daran Spass. |
Jagdtrieb: |
Im
Standard steht: geringer Jagdtrieb. Fakt ist jedoch, dass die meisten
Samojeden einen sehr wohl ausgeprägten Jagdtrieb besitzen. Dies
ist auch der Grund, dass er am Waldrand und im Wald stets an der Leine
geführt werden soll. Auch ist es normalerweise nicht möglich
ohne Leine durch die Strassen zu spazieren (Nachbar's Katze reicht
und der Hund ist weg) Gut erzogene Hunde kann man aber auf Feldwegen,
Ski- und Bergtouren frei laufen lassen. Der Hund muss aber immer unter
Kontrolle sein. |
Haltung: |
Der
Samojede muss nicht unbedingt im Rudel gehalten werden. Er braucht
aber stets die Menschen in seiner Nähe um glücklich zu sein.
Ein einzeln im Zwinger gehaltener Hund verkümmert. Ein Haus mit
Garten ist zwar schön aber bei genügend Auslauf, Bewegung
und Beschäftigung ist es durchaus möglich den Samojeden
auch in der Wohnung zu halten. Nicht geeignet ist er als reiner Stadthund.
Verfügt man über einen Garten, so ist es unbedingt erforderlich,
diesen ausbruchsicher einzuzäunen. |
Pflege: |
Das
üppige, meist weisse Fell ist nicht so pflegeintensiv wie es
den Anschein macht. Schmutz bleibt nicht dauerhaft haften. Wird der
Samojede regelmässig gebürstet und gekämmt, so sieht
sein Haarkleid stets gepflegt aus. Ca, 2 Mal im Jahr verliert der
Hund die Unterwolle. In dieser Phase empfiehlt es sich den Hund täglich
zu bürsten, damit die Wolle nicht überall im Haus zu Massen
herumfliegt Angenehm ist es, dass die Samojeden fast keinen Eigengeruch
haben und dadurch nicht stinken. Bei ausreichender Bewegung erübrigt sich auch das Krallen schneiden (ausgenommen die Daumenkralle an den Vorderläufen) Zahnstein rückt man am besten zu Leibe durch die regelmässige Gabe an harten Kauartikeln. Da das Haarkleid nicht nur im Winter gegen Kälte sondern auch im Sommer gegen Hitze schützt, sollte der Samojede niemals geschoren werden. |
Kastration: |
Es
empfiehlt sich den Samojeden nur aus medizinisch notwendigen Gründen
zu kastrieren. Kastrierte Hunde machen keinen natürlichen Fellwechsel,
sie bekommen massiv viel Unterwolle, sie bekommen meist wieder das
Babyfell und die Fellpflege ist fast unmöglich. Kastrierte Hunde
sehen oft struppig und ungepflegt aus. Sie entwickeln grossen Appetit und neigen zu Fettleibigkeit und manche Hündinnen werden nach der Kastration inkontinent. |
Rüde
oder Hündin? |
Um
die Geschlechtswahl zu erleichtern hier einige Unterschiede: Hündinnen
werden 1 - 2 mal im Jahr läufig. In dieser Zeit muss sie sehr
gut beaufsichtigt werden, damit es nicht zu unerwünschten Nachwuchs
kommt. Rüden können das ganze Jahr auf läufige Hündinnen
reagieren und können bei ungenügender Beaufsichtigung zu
Streunern werden. Hündinnen verlieren während der Läufigkeit
Blut. Rüden leiden fast immer an Vorhautkatharr und sondern ständig
gelbliches Sekret ab. Rüden sind grösser und kräftiger
als Hündinnen. Rüden können Machoallüren gegenüber
anderen Rüden entwickeln, Hündinnen können manchmal
zu Artgenossen zickig sein. (Im Allgemeinen sind aber Samojeden sehr
sozial und verträglich) |
Wieviel
Auslauf täglich? |
Der
Samojede sollte täglich ca. 2 Stunden bewegt werden. Dabei bitte
auf Abwechslung achten. Ist der Hund erwachsen, so kann man einen
Einzelhund auch vor das Fahrrad oder Roller spannen und viel Spass
hat er auch wenn er zum Joggen mit darf. (Wird der Hund für Zugarbeiten
gebraucht, kann an den Trainingstagen der Auslauf reduziert werden).
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Alleine
zu Hause: |
Soll
der Samojede alleine zu Hause bleiben, so muss er sehr früh daran
gewöhnt werden. Man soll den Hund nicht mehr als 4 Stunden am
Stück alleine lassen. Ist es dem Samojeden langweilig so kann
er sehr kreativ werden und den Garten oder die Wohnung in kürzester
Zeit "umgestalten". |
Bellen: |
Viele
Samojeden sind recht bellfreudig. Dies sollte man deshalb von Anfang
an konsequent unterbinden. |
Ernährung: |
Der
Samojede ist eine sehr genügsame Rasse. Er benötigt, gemessen
an seiner Grösse und seiner Leistungsbereitschaft eine relativ
geringe Menge an Futter. Es empfiehlt sich die Hunde mit hochwertigem
Trockenfutter zu ernähren. Etliche Tiere sind verfressen und
hier muss man aufpassen, dass der Hund nicht zu dick wird. (Die Rippen
des Hundes muss man immer sehr gut spuren können). Leckerchen
und Kauartikel sollen sehr sparsam gegeben werden, denn sehr schnell
wird der Hund dadurch dick. |
Gesundheit: |
Generell
zählt der Samojede zu den robusten gesunden Hunden. Gelegentlich
kann der Hund an HD (Hüftgelenksdysplasie), oder an vererbten
Augenerkrankungen leiden. Diese Krankheiten versucht man jedoch durch
strenge Zuchtreglemente seiten des Rasseklubs und strenge Zuchtkritärien
seitens der Züchter so minimal wie möglich zu halten. |
Erziehung: |
Wir
empfehlen den Besuch einer Welpenspielgruppe, danach Junghundekurs
und anschliessend einen Grunderziehungskurs. Den Samojeden erzieht
man am besten mit viel Motivation, Geduld und Fantasie. Auf Druck
reagiert er mit Gegendruck und man erreicht nur das Gegenteil. Die
Zeit, welche man im ersten Lebensjahr in die Erziehung investiert,
macht sich ein Hundeleben lang bezahlt. |
Für
wen eignet sich diese Rasse: |
Für
Leute, welche sich gerne und aktiv im Freien aufhalten, welche die
Eigenheiten der Rasse respektieren und schätzen, welche über
genügend Zeit verfügen um sich mit dem Hund zu beschäftigen,
welche es akzeptieren, dass der Hund nur bedingt unangeleint laufen
kann. |
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